Der neue Soloabend über den Berner Musiker Chlöisu Friedli feiert am 19. September 2024 im Tojo Theater Reithalle Bern Premiere. Daneben ist Marco Michel nach wie vor mit  "EIN KUSS – ANTONIO LIGABUE" unterwegs. 

 

CHLÖISU – Die Wirklichkeit ist nicht alles

Der Soloabend erzählt vom Leben von Chlöisu Friedli, einem Pianisten, der in den 1970er-Jahren dem Blues Berndeutsch beigebracht hat. Von ihm gibt es nur ein einziges Album, dessen Stücke man aber bis heute kennt. Unvergessen sind seine lakonischen und originellen Beobachtungen – etwa, wenn er seine Aufenthalte in der Psychiatrischen Klinik Waldau beschreibt oder wenn er als Sinnbild für die gesellschaftlichen Zwänge ausrechnet, wie oft einem von einer Ampel gesagt wird, ob man nun die Strasse überqueren dürfe oder nicht. Neben seiner ausgeprägten Lebenslust und seiner Leidenschaft für die Musik war sein Leben auch immer wieder gezeichnet von Krisen und langen Klinikaufenthalten, trotz oder wegen derer er seinen ganz eigenen, unverkennbaren Musikstil entwickelt hat. Es ist die Geschichte von einem Gratwanderer, der nach und nach an den Rand gespült wurde – bis er dort den Zug nahm, wo es keinen Bahnhof gab und seinem Leben somit frühzeitig ein Ende setzte. Wie schon "EIN KUSS – ANTONIO LIGABUE" besteht auch dieser Soloabend wieder aus mehreren Kunstrichtungen: diesmal nicht aus Schauspiel und Malerei, sondern aus Schauspiel, Musik und Elementen der bildenden Kunst.

 

Der Abend ist nicht einfach nur die Wiedergabe von Friedlis Biografie, sondern auch eine Auseinandersetzung mit den beiden Konstrukten „Wirklichkeit“ und „Fantasie“ – etwas, womit sich Friedli aufgrund seiner psychischen Erkrankung auch immer wieder auseinandersetzen musste. Und wie Friedli verliert auch das Publikum manchmal den Boden und muss neuen Halt suchen. Denn offenbar ist die Wirklichkeit nicht so verlässlich wie sie scheint – und die Fantasie zentraler Bestandteil ihrer Erschaffung.

 

Pressestimme

„Chlöisu Friedli singt seine inneren Monologe mit einer berührenden Authentizität, die bei jedem Hören von Neuem zu Herzen geht. Mit seiner Musik gehört er zu den eigenwilligsten Vertretern der Berner Liedermacher und soll nicht vergessen werden. Das ist auch die Motivation von Marco Michel, der sich mit dem preisgekrönten Stück «EIN KUSS – ANTONIO LIGABUE» schon um die Wiederentdeckung des schweizerisch-italienischen Malers Antonio Ligabue verdient gemacht hat!“  Marcello Wisler, Kontext

 

 

EIN KUSS – ANTONIO LIGABUE

Dieser Soloabend ist ein 75-minütiges Theaterstück über den schweizerisch-italienischen Maler Antonio Ligabue, geschrieben und inszeniert vom italienischen Autor und Regisseur Mario Perrotta. Der Solo-Abend wurde vom Publikum begeistert aufgenommen. Marco Michel verkörpert den schweizerisch-italienischen Maler Antonio Ligabue und bringt sein Leben auf die Bühne. Bei Pflegeeltern aufgewachsen, mit 19 nach Italien zwangsausgeschafft, dort als Dorftrottel verspottet und erst ganz spät als Künstler gefeiert, war Ligabue stets getrieben von einer unglaublichen Schaffenskraft. Im Stück taucht Marco Michel immer wieder ein in Ligabues Vergangenheit und zeichnet grossformatige Porträts, mit denen er in Dialog tritt. Letztlich stellt sich die Frage nach der wirklichen oder vermeintlichen Verrücktheit von Aussenseitern - beziehungsweise von einer Gesellschaft, die Menschen an den Rand drängt. Produktion: Teatro dell'Argine und Marco Michel, in Zusammenarbeit mit Permàr Associazione Culturale.

 

Presse- und Publikumsstimmen

"Stehende Ovationen für eine packende schauspielerische Leistung." Sarganserländer, 02.11.15

„Ein beeindruckender Abend. Packend gespielt.“  Walter Andreas Müller, Schauspieler, 2017

„Einzigartig. Eine Ausnahmbegabung.“  Sybille Birkenmeier, Kabarettistin, 2017

„Eine Entdeckung! Von atemberaubender Eindringlichkeit. Ein Muss.“  Bernie Schürch, Mummenschanz-Mitbegründer, 2017

 

Material

Infos & Fotos, Trailer und Interview & Artikel. Das Dossier zum Stück – mit Infos, Fotos, Technischem Rider und Kritiken – kann hier hier direkt heruntergeladen werden.